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Einsatzbericht der Feuerwehr Egeln:
Es war der wohl größte und materialintensivste Feuerwehreinsatz im nördlichen Landkreis der letzten Jahre. In der Nacht zum Dienstag, dem 18. Oktober 2005, vernichtete ein Großfeuer in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Tarthun Millionenwerte. Der Brand wütete in einem zusammenhängenden Gebäudekomplex, bestehend aus drei Hallen, die als Werkstatt, Garage und Lagerstätte genutzt wurden. 22000 Tonnen Kartoffeln, mehrere Tonnen Stroh, eine Kartoffel-Erntemaschine und zwei Traktoren wurden neben der kompletten Werkstattausrüstung ein Raub der Flammen. In letzter Minute konnte von Feuerwehrleuten weitere Technik aus einer brennenden Halle gefahren werden. Die Hallen wurden größtenteils zerstört.
Der erste Alarm erreichte die Feuerwehren Tarthun und Egeln um 23:27. Sämtliche Kräfte beider Wehren rückten mit allen verfügbaren Fahrzeugen sofort aus. Vor Ort konnte wurde schnell klar, dass die Alarmierung weiterer Feuerwehren erforderlich ist, denn das Feuer hatte sich bereits stark ausgebreitet. So wurden die Wehren aus Unseburg, Wolmirsleben, Etgersleben, Westeregeln und Borne angefordert.
Die Einsatzstelle wurde in drei Unterabschnitte eingeteilt: Die Feuerwehr Egeln setzte in ihrem Abschnitt drei C-Rohre ein, zusätzlich wurde über den Werfer der Drehleiter und einen tragbaren Monitor Wasser abgegeben. Parallel gelang es Einsatzkräften unter Atemschutz, einen Radlader und einen Klein-LKW aus einer bereits brennenden Halle zu fahren. Zeitweise waren acht Trupps der Egelner Wehr unter schwerem Atemschutz eingesetzt. Die Wasserversorgung wurde von einem nahegelegenen Teich sichergestellt. Probleme bereitete den Einsatzkräften die Bauweise der Hallen, die mit Trapezblechen verkleidet war. Die Wände mussten umständlich aufgeschnitten werden, um an einzelne Brandstellen zu gelangen. Eine große Gefahr ging zudem vom Werkstattbereich aus, in dem mehrere Druckbehälter (darunter Acetylenflaschen und Propangasflaschen) gelagert waren.
Gegen 6:30 Uhr morgens wurden die ersten eingesetzten Wehren aus dem Einsatz herausgelöst, darunter die Feuerwehr Egeln. Weitere Feuerwehren wurden alarmiert, es kamen die Wehren Schneidlingen, Groß Börnecke, Löderburg, Staßfurt, Hecklingen und Hakeborn zum Einsatz. Die Egelner Feuerwehr wurde erneut am 18.10.05 um 13:23 Uhr alarmiert. Die Nachlöscharbeiten zogen sich weiter hin, die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr Egeln konnten den zweiten Einsatz gegen 20:30 Uhr beenden. Die Feuerwehr Tarthun war noch bis zum Nachmittag des 19. Oktober damit beschäftigt, letzte Brandnester abzulöschen.
Das Großfeuer in Tarthun war wohl einer der aufwändigsten Feuerwehreinsätze der letzten Jahre im nördlichen Landkreis. Eine wahre Materialschlacht musste geschlagen werden. Die Einsatzkräfte aller Freiwilligen Feuerwehren gingen bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Die Ursache des Feuers liegt im technischen Bereich. Nach Presseangaben soll ein Defekt an einer elektrischen Leitung in der Werkstatt zum Brandausbruch geführt haben.
Fotos: Ingolf Schmidt, Feuerwehr Egeln
(Ch. Heinz)
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