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Einsatzbericht der Feuerwehr Egeln:

Wenn die Feuerwehr Egeln mit besonderen Einsatzlagen so ihre Erfahrungen gemacht hat, dann sind es die Hochwasser der Bode. Zu oft hat der Fluss die Bürger unserer Stadt in der Vergangenheit in Atem gehalten. Nach dem verheerenden Hochwasser im Frühjahr des Jahres 1994 und kleineren Hochwassern quasi "zwischendurch" 1998 und 2003 wissen die Einsatzkräfte ganz genau, wie viel Arbeit auf die Feuerwehr zukommt, wenn die Pegel mal wieder überschwappen. So auch dieses Mal.

Wieder einmal sorgten tagelange ergiebige Regenfälle im Harz entlang der abfließenden Flussläufe wie der Bode für eine plötzliche Hochwassersituation. An den drei Tagen vor dem Wochenende vom 29. September zum 1. Oktober 2007 fiel in dem Mittelgebirge insgesamt so viel Regen, wie normalerweise durchschnittlich in einem September über den gesamten Monat. Innerhalb kurzer Zeit trat die Bode auch in Egeln über die Ufer.

Das Hochwasser kam wie auch 1994 ziemlich plötzlich. Nachdem es im Harz ununterbrochen mehrere Tage lang regnete, stieg binnen weniger Stunden der Wasserstand der Bode, über die ein Großteil des Wassers aus dem östlichen Teil des Gebirges abläuft. Eine kleine Hochwasserwelle rollte auf Egeln zu. Am Samstag, dem 29.09.2007 stand das Wasser gegen Abend bereits an der Deichkante. Betroffen war wie bei den letzten Hochwassern in erster Linie der Steinkopfsgraben zwischen Egeln und Egeln-Nord. Die ufernahen Wiesen und Grundstücke liefen voll Wasser, bei den ersten Anwohnern und dem Dorfgemeinschaftshaus in Egeln-Nord suchte sich das Nass Wege in die Keller.

Bei der Feuerwehr Egeln trafen die ersten Meldungen am Samstag, dem 29.09.2007 gegen Abend ein. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister wurde die Lage vor Ort begutachtet und entschieden, die Wassermassen mit Sandsackbarrieren in Zaum zu halten. Noch am Abend wurde an der Feuerwache in der Worthstraße eine Befüllstation für Sandsäcke eingerichtet. Die Säcke wurden dann vor Ort an mehreren Stellen am Steinkopfsgraben verbaut. Es entstand ein doppelter Wall, der die tiefergelegenen Grundstücke schützen sollte. Gleichzeitig wurden immer wieder Pumpen eingesetzt, um bereits eingedrungenes Wasser aus den Kellern abzupumpen. Unermüdlich füllten die Kameradinnen und Kameraden an der Abfüllstation weiter Sandsack um Sandsack, die dann umgehend zur Einsatzstelle gefahren wurden. Weitere Kräfte mussten mobilisiert werden. So kam die Feuerwehr Tarthun ebenfalls zum Einsatz, die die Egelner Feuerwehr nach Kräften logistisch und personell unterstützte. Gegen 02:00 Uhr morgens des 30.09.2007 wurden die Arbeiten vorerst eingestellt, um den Feuerwehrleuten eine kleine Ruhepause zu gönnen. 

Von 08:00 bis 15:00 Uhr wurden dann weitere Sandsäcke befüllt und verbaut. Parallel konnte von der Bode ein gleichbleibender Pegelstand vermeldet werden. Die Lage stabilisierte sich langsam, im Harz hatte es zudem aufgehört zu regnen. Am darauffolgenden Montag, dem 01.10.2007, rückte die Feuerwehr zu weiteren Kontrollfahrten aus, es brauchten jedoch keine weiteren Maßnahmen mehr ergriffen werden. Der Wasserstand der Bode sank kontinuierlich.

Abschließend ist anzumerken, dass der Bodedeich des bei den Hochwasserlagen immer wieder betroffenen Schwerpunktgebietes am "Steinkopfsgraben" nun endlich erhöht wird. Bleibt zu hoffen, dass die Anwohner die zukünftigen Hochwasser dann trockenen Fußes überstehen und der Feuerwehr ein tagelanger Kampf gegen die Wassermassen erspart bleibt.

(Ch. Heinz)

Einsatzbilder:

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