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Einsatzbericht der Feuerwehr Egeln:

Eine mit 6.000 Reifen gefüllte Lagerhalle des Egelner Reifenwerkes brannte am Abend des 10. September 2008 komplett nieder. Die Feuerwehr Egeln war mit 20 Kräften und allen verfügbaren Fahrzeugen im Einsatz, die umliegenden Wehren aus Unseburg, Tarthun und Hakeborn mussten mit 40 Kräften hinzugezogen werden. Die Löscharbeiten dauerten Stunden, rund 6.000 Liter Schaumbildner wurden dafür benötigt. Der Sachschaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro.

Die Feuerwehr Egeln wurde gegen 22:45 Uhr mit dem Einsatzstichwort "Lagerhallenbrand" alarmiert. Kurz darauf rückte als erstes Fahrzeug das LF 20/16 aus. Vor Ort wurde den zuerst eintreffenden Feuerwehrleuten schnell klar, dass sich ein Großeinsatz anbahnt. In einer großen Lagerhalle brannten auf etwa 4 x 4 Meter Reifen, das Feuer griff rasend schnell auf die gesamte Halle über - die Einsatzkräfte hatten keine Chance, den Brand noch einzudämmen. Nach und nach rückten alle weiteren Fahrzeuge der Egelner Wehr zur Einsatzstelle aus. 

Zuerst wurde eine stabile Wasserversorgung aufgebaut, um dem Feuer durch einen massiven Löschangriff mit 3 B-Rohren zu Leibe zu rücken. Wasser wurde aus zwei Hydranten herangeführt, wofür eine lange Schlauchstrecke verlegt werden musste. Nach dem ersten Niederschlagen der Flammen wurde ein umfassender Schaumangriff vorbereitet. Mittlerweile waren auch die Feuerwehren aus Tarthun, Unseburg und Hakeborn zur personellen und materiellen Unterstützung nachalarmiert worden.

Von der über der Einsatzstelle stehenden großen Rauchwolke ging zu diesem Zeitpunkt zumindest keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung aus.

Ab ca. 0:00 Uhr wurde der Brandherd mit 3 Schwerschaumrohren und 2 Mittelschaumrohren abgedeckt, was sich als erfolgreiche Maßnahme erwies. Etwa 6.000 Liter Schaumbildner wurden dafür benötigt. Gegen 1:00 Uhr konnte "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis ca. 3:15 Uhr an.

Aufräumarbeiten und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Egelner Feuerwehr nahmen weitere Zeit bis 5:00 Uhr morgens in Anspruch. Insgesamt forderte der Einsatz den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden alles ab. Bis zur teilweisen Erschöpfung wurde die ganze Nacht gegen die Flammen gekämpft. Zudem fand eine regelrechte Materialschlacht statt. Leider nahm auch das Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 der Feuerwehr Egeln Schaden, bei dem durch die starke Wärmestrahlung Kunststoffteile am Aufbau und an den Blaulichtern schmolzen. Der Sachschaden an der ausgebrannten Lagerhalle wurde in der lokalen Presse mit 520.000 Euro beziffert.

Am folgenden Tag, dem 11.9.2008, wurde die Feuerwehr Egeln um 8:52 Uhr erneut alarmiert. Einige Brandnester waren wieder aufgeflammt und machten weitere Nachlöscharbeiten erforderlich. Die Feuerwehr Westeregeln wurde zur Unterstützung hinzu gezogen. Da inzwischen die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei eingetroffen waren, stimmten die Feuerwehrleute die Löscharbeiten mit den Polizisten ab, um deren Arbeit nicht zu sehr zu behindern. Auf die brennenden Reste wurde mittels zweier C-Rohre Wasser in Verbindung mit Netzmittel aufgetragen. Um zu verhindern, dass verunreinigtes Löschwasser in die Kanalisation gelangt, wurde ein Kanaleinlauf abgedichtet. Der Folgeeinsatz zog sich bis zum Nachmittag des 11.9.08 hin.

Ein Einsatzgerät der Egelner Feuerwehr erwies sich in den letzten Wochen als absolut unverzichtbar: Die Drehleiter unterstützte die Löscharbeiten an der Lagerhalle maßgeblich, außerdem kam sie zur Rettung eines Menschen am 6.9.2008 zum Einsatz. Zur Zeit verfügt die Feuerwehr Egeln nur über eine ausgeliehene Drehleiter, die für eine hohe Gebühr gemietet werden muss. Die vorher in Egeln stationierte Drehleiter ist so reparaturbedürftig, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnt. Der Egelner Stadtrat hat leider immer noch keine Entscheidung zur Ersatzbeschaffung der Egelner Drehleiter - weder als Neu- noch Gebrauchtfahrzeug - getroffen. (Siehe auch unter "Aktuelles"). So fallen weiterhin täglich Mietkosten für die Leihleiter an. Eine traurige Situation, geht es doch um ein Einsatzgerät, welches Tag und Nacht zur Rettung von Menschenleben vorgehalten werden muss. 

(Ch. Heinz)

Einsatzbild: Steffen Jünemann

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