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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Egeln:

Bilanz 2007: Egelner Feuerwehr 54 mal alarmiert - Drehleiter muss dringend ersetzt werden

(03/2008) Ihre turnusmäßige Jahreshauptversammlung führte die Feuerwehr Egeln am 15.03.2008 durch. Neben den Egelner Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zählten der Egelner Bürgermeister Reinhard Luckner, Mitglieder des Egelner Stadtrates, Mitarbeiter des Verwaltungsamtes Egelner Mulde sowie Abordnungen der Feuerwehren Wolmirsleben, Westeregeln und Bahrendorf zu den Gästen.

Nachdem Stadtwehrleiter Steffen Malucha die Anwesenden begrüßte, gedachten alle in einer Schweigeminute der kürzlich verstorbenen Feuerwehrkameraden Walter Müller und Gerhard Rahmel. 

Es folgten Ausführungen zum Dienst- und Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres durch den stellvertretenden Wehrleiter Mario Palme: 54 mal hieß es für die Egelner Brandschützer im vergangenen Jahr "Alarm!". 16 Brände waren zu löschen, 38 mal hatte die Feuerwehr technische Hilfe zu leisten. Zu den Bränden zählten neben mehreren Strohballen- und Containerbränden auch ein Dachstuhlbrand und ein Wohnhausbrand in Unseburg. Dabei kam ein Mensch ums Leben. Zu sieben Einsätzen wurde die Egelner Wehr im vergangenen Jahr gerufen, weil Menschen nach Verkehrsunfällen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt waren und sich so in lebensbedrohlichen Zwangslagen befanden. Mehrere Personen konnten dabei aus akuten Notlagen gerettet werden. Einsätze, die den Egelner Feuerwehrleuten immer wieder höchste Konzentration und Anstrengung abverlangen und oftmals starke psychische Belastung bedeuten. Bei zwei Einsätzen wurden Tiere aus Notlagen gerettet, zudem beseitigten die Feuerwehrleute wieder mehrere Gefahrenstellen und Ölspuren. Die wohl anstrengendsten Einsatzstunden im letzten Jahr bescherte das Sturmtief "Kyrill". Eine ganze Nacht und einen ganzen Tag befanden sich alle Egelner Feuerwehrkräfte in Einsatzbereitschaft und besetzten das Gerätehaus, fünf Einsätze wurde gefahren. Einen solchen Bereitschaftsdienst machte auch das letzte Bodehochwasser im September 2007 erforderlich, bei dem sich die Feuerwehr drei Tage am Stück im Einsatz befand.

Zum Einsatzgeschehen hatte Mario Palme noch ein nackte Zahl zu präsentieren: Die Egelner Einsatzkräfte leisteten im letzten Jahr 1110 Einsatzstunden Dienst an ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern - und das unentgeltlich, ganz egal bei welchem Wetter, zu welcher Uhrzeit oder an welchem Wochentag. Eine wahrhaft herausragende Leistung.

Mario Palme führte weiter aus zum Stand der Aus- und Fortbildung: Die Egelner Feuerwehrleute besuchten im vergangenen Jahr 12 Lehrgänge am Feuerwehrtechnischen Zentrum in Staßfurt und an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge. Die Einsatzkräfte bildeten sich unter anderem in den Bereichen Atemschutz, Technische Hilfeleistung und Führung fort. Besonders gefragt waren die Lehrgänge im Heyrothsberger Brandübungshaus, in dem die Feuerwehrleute die Bekämpfung eines Wohnhausbrandes unter realistischen Bedingungen üben können. Nebenbei sei erwähnt, dass die meisten Aus- und Fortbildungslehrgänge an Wochenenden absolviert werden. Teilweise wird dafür sogar der private Erholungsurlaub geopfert.

Dazu kommen noch die 42 Dienstabende, die bei der Feuerwehr Egeln letztes Jahr im Rahmen der Standortausbildung abgehalten wurden. Praktische und theoretische Dienstthemen stehen jeden Freitagabend auf dem Programm. Vor allem geht es darum, die eigene Technik sicher zu beherrschen, den Umgang mit allen Aggregaten und Pumpen zu trainieren und das richtige Vorgehen bei der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung zu üben. Hinzu kommen Dienste, bei denen die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufgefrischt wurden, sowie regelmäßige Sportabende und Belehrungen zu den Unfallverhütungsvorschriften.

Stadtwehrleiter Steffen Malucha ergriff nun das Wort. Er machte Ausführungen zum aktuellen Zustand der Egelner Feuerwehrdrehleiter. Das 32 Jahre alte Fahrzeug ist akut reparaturbedürftig, sollten die Mängel nicht beseitigt werden, so droht zum 1. Juli 2008 die technische Stilllegung durch den TÜV. Mit verheerenden Folgen für den Brandschutz in der Stadt Egeln: Für diverse Gebäude ohne festen zweiten baulichen Rettungsweg stellt die Drehleiter der Feuerwehr im Brandfall den zweiten Rettungsweg sicher. Drehleitern anderer Feuerwehren, wie etwa Staßfurt und Aschersleben, könnten die gesetzlich geforderte Hilfsfrist nicht einhalten. Ein nicht zu verantwortendes Sicherheitsvakuum wäre die Folge. 

Eine Reparatur der vorhandenen Drehleiter wurde mit geschätzten 61.000 Euro veranschlagt. Angesichts der Tatsache, in ein 32 Jahre altes Feuerwehrfahrzeug eine derart hohe Summe zu investieren, fand der Feuerwehrchef deutliche Worte: Steffen Malucha regte statt der Reparatur den kurzfristigen Ersatz der Drehleiter durch ein neueres Gebrauchtfahrzeug an. Der Kauf einer deutlich jüngeren, werksüberholten und weitaus weniger reparaturanfälligen Leiter wäre die eindeutig kostengünstigere Variante. Ein entsprechendes Angebot über eine 15 Jahre alte komplett werksüberholte Drehleiter liegt der Stadt Egeln vor. Denkbar wäre auch die Beschaffung eines Neufahrzeuges, welches vom Land Sachsen-Anhalt mit bis zu 175.000 Euro bezuschusst werden könnte. Zur nächsten Stadtratssitzung am 26.03.2008 soll die Thematik Feuerwehrdrehleiter abschließend beraten und beschlossen werden.

Die Jugendfeuerwehrwartin Jacqueline Pörner informierte die Anwesenden anschließend über die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Einmal wöchentlich trifft sich der 22-köpfige Egelner Feuerwehrnachwuchs zum Gruppennachmittag. Dann wird mit Feuerwehrgeräten geübt, aber auch gespielt und gebastelt. Sportnachmittage zählen ebenfalls zu den Aktivitäten. 2007 standen mehrere Ausflüge auf dem Programm, darunter eine Fahrt zum Abenteuer-Spielplatz Neu-Königsaue und zum Jugendfeuerwehr-Zeltlager nach Schneidlingen. Bei Schauvorführungen auf den "Tagen der offenen Tür" der Feuerwehren Hakeborn und Egeln konnten die jungen Brandschützer ihr Können unter Beweis stellen. Eine Weihnachtsfeier rundete das Jahr 2007 für die Egelner Jugendfeuerwehr ab.

Dass die Feuerwehr Egeln eine sehr aktive Frauengruppe hat, wusste deren Leiterin Nadine Mosel im Anschluss zu berichten. 19 weibliche Mitglieder, von denen 4 im aktiven Einsatzdienst stehen, weist die Feuerwehr Egeln auf. Einmal monatlich traf sich die Frauengruppe im vergangenen Jahr, um ihre eigenen Dienste abzuhalten. Interessante Ausflüge, wie der zur Feuerwache Süd der Berufsfeuerwehr Magdeburg und eine Schlauchboot-Tour zählten ebenfalls zu den Aktivitäten. Die Frauengruppe hat auch die Sauberkeit des Egelner Feuerwehrhauses unter ihren Fittichen. Wöchentlich wird der Sozialtrakt gereinigt und in Schuss gehalten. Zudem kümmern sich die Frauen jeden Freitag nach der Ausbildung mit ihren Kochkünsten um das leibliche Wohl der Truppe. 

Abschließend bedankte sich Nadine Mosel bei allen Frauen und Kameraden, die die Arbeit der Frauengruppe im vergangenen Jahr unterstützten. Zudem sprach sie ihren Dank dafür aus, dass im letzten Jahr endlich finanzielle Mittel für die Beschaffung einheitlicher Uniformen für alle Mitglieder der Frauengruppe zur Verfügung gestellt werden konnten. 

Stadtwehrleiter Malucha fuhr fort und hob die besondere Rolle des "Vereines zur Förderung des Brandschutzes in der Stadt Egeln e.V." hervor. Der Förderverein der Egelner Feuerwehr stand auch im vergangenen Jahr zur Seite, wenn es darum ging, bei kleineren und größeren finanziellen Aufwändungen in die Bresche zu springen. 

Weitere Ausführungen machte der Vereinsvorsitzende Christian Heinz in seinem Grußwort: Der Förderverein konnte die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr mit insgesamt rund 3.400 Euro unterstützen. Mit dem Geld wurden satzungsgemäß Projekte und Anschaffungen gefördert, die dem Brandschutz in der Stadt Egeln dienen. Unter anderem wurde Geld aufgewendet für:

  • die Arbeit der Jugendfeuerwehr (Ausflüge, Zeltlager) - 450 Euro
  • die Beschaffung eines Beamers (gemeinsam mit der Sparkasse in Egeln) für die Ausbildung und eines Laserfaxes für die Übermittlung von Einsatzinformationen der Leitstelle an die Feuerwache Egeln - 960 Euro
  • den Tag der offenen Tür der Feuerwehr Egeln - 755 Euro
  • Reparaturkosten des in Besitz des Fördervereins befindlichen Mannschaftstransportwagens der Feuerwehr Egeln - 152 Euro
  • die Zuführung von Geldmitteln an den Hilfsfond der Feuerwehr Egeln - 150 Euro
  • die Bezuschussung der Beschaffung eines Koffers für die Brandschutzerziehung an Egelner Schulen und Kindergärten (gemeinsam mit der PS-Lotterie der KSK Aschersleben-Stassfurt) und Beschaffung eines Lager-Containers für Ausrüstungsgegenstände - 470 Euro

Die Anschaffung der oben genannten Dinge wäre ohne die Unterstützung, die dem Förderverein durch die Sponsoren und die Mitglieder mit ihren Jahresbeiträgen immer wieder zuteil wird, nicht möglich. Ihr Engagement für ihre Feuerwehr kann den Vereinsmitgliedern sowie Firmen und Privatpersonen gar nicht genug gedankt werden. Obwohl wirtschaftlich schwierige Zeiten herrschen, kann man immer wieder auf die Unterstützung zählen - bei weitem nicht selbstverständlich. Der Feuerwehr und dem Brandschutz in Egeln wird damit Gutes getan - wo kommunale Kassen klamm sind, konnte der Verein der Feuerwehr immer wieder unter die Arme greifen. Für die Zukunft wünschte sich Christian Heinz eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt Egeln sowie allen Unterstützern der Vereins- und Feuerwehrarbeit. 

Abschließend merkte Christian Heinz - diesmal nicht als Vereinsvorsitzender, sondern als Pressewart der Feuerwehr Egeln - an, dass der Internet-Auftritt der Feuerwehr Egeln "www.feuerwehr-egeln.de" zeigt, wie wichtig und selbstverständlich es mittlerweile ist, sich als Organisation im weltweiten Informationsnetz zu präsentieren. Jederzeit kann man dort eine ganze Menge über die Aufgaben, Aktivitäten, Einsätze, Technik und Personal der Egelner Feuerwehr erfahren. Die Seite gibt es seit 5 Jahren und die Besucherzahl von mittlerweile mehr als 22.000 (etwa 13 Besuche pro Tag) zeigt deutlich, wie gefragt das Informationsangebot zur Arbeit unserer Feuerwehr ist. 

Anschließend machte Stadtwehrleiter Steffen Malucha noch einige Ausführungen zu weiteren Aktivitäten rund um die Feuerwehr Egeln im vergangenen Jahr. Dazu zählten z.B. das wiederholt hervorragende Abschneiden der Egelner Feuerwehrwettkämpfer, die bei den Kreismeisterschaften in Giersleben einen souveränen 2. Platz belegten. Zudem wurde die mittlerweile 25-jährige Partnerschaft der Wehren Egeln und Schierke anlässlich des 100. Geburtstag der Feuerwehr Schierke neu besiegelt. 

Am 3. Dezember 2007 wurde dem ehemaligen Stadtwehrleiter Ingolf Schmidt eine hohe Auszeichnung zuteil: Als dritter Egelner Feuerwehrmann überhaupt wurde er von Sachsen-Anhalts Innenminister Hövelmann mit dem silbernen Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Anlässlich dieser hohen Ehrung erhielt Ingolf Schmidt einen Blumenstrauß als Anerkennung.

Abschließend sprach Stadtwehrleiter Malucha den politischen Entscheidungsträgern der Stadt Egeln seinen Dank für die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr aus. Diesen Dank richtete er auch im Namen der unzähligen Bürger aus, denen die Feuerwehr aus Notsituationen helfen konnte. Den Kameradinnen und Kameraden seiner Wehr sprach Malucha seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. Für die Zukunft wünscht er sich eine weiterhin gute Zusammenarbeit und Kameradschaft für die Erfüllung aller an die Feuerwehr Egeln gestellter Aufgaben.

Der Egelner Bürgermeister Reinhard Luckner nutzte die Gelegenheit, in seinem Grußwort die Arbeit der Egelner Feuerwehr zu würdigen. Auf die Egelner Brandschützer sei in der Vergangenheit stets Verlass gewesen - so wird es auch in Zukunft sein.

Es folgten die offiziellen Auszeichnungen, Ehrungen und Beförderungen. Im Anschluss an den offiziellen Versammlungsteil hatten die anwesenden Feuerwehrleute und Gäste die Möglichkeit, bei einer Stärkung am kalten Buffet miteinander ins Gespräch zu kommen.

Beförderung zum Feuerwehrmann: v.l.n.r. Chris Müller, Michel Steinbrenner, René Zeckert

Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann: v.l.n.r. Mathias Kiesewetter, 

Fabian Annecke, Steve Kühne

Beförderung zum Brandmeister und Ehrung für 20-jährige Mitarbeit: Steffen Malucha

Dank und Anerkennung für geleistete Arbeit: Andreas Wettin

Auszeichnung für besondere Leistungen: Die Frauengruppe der Feuerwehr Egeln

10-jährige Mitarbeit: v.l.n.r. Steffen Bohne, Rosemarie Schmidt, 

Jacqueline Pörner  

Dank und Anerkennung für geleistete Arbeit: Steffen Bohne

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