Jahreshauptversammlung
der Feuerwehr Egeln:
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Brandeinsätze als Hilfeleistungen im vergangenen Jahr
(06/2017) Die Feuerwehr Egeln
führte am Samstag den 10. Juni 2017 ihre Jahreshauptversammlung durch.
Über 90 Gäste der Abteilungen der Feuerwehr Egeln sowie der
Nachbarfeuerwehren, weiterer befreundeter Wehren und der Lokalpolitik hatten sich zu
der Veranstaltung eingefunden. Die Wehrleitung blickte dabei auf das
Dienstgeschehen im vergangenen Jahr zurück. Zudem wurden Ehrungen und
Beförderungen vorgenommen.
Die Versammlung musste vom ursprünglich
geplanten Termin im April diesen Jahres auf den Juni-Termin verschoben
werden, da der Egelner Ortswehrleiter Edwin Zwintzscher längerfristig
erkrankt war. Der glücklicherweise wieder genesene Feuerwehrchef begrüßte
die Anwesenden und schloss daran eine Schweigeminute, in der den
verstorbenen Feuerwehrangehörigen und Mitgliedern des Fördervereins der
Feuerwehr gedacht wurde. Dazu gehörte auch Vereinsmitglied Mathias Denzin,
der in der Vergangenheit sehr oft für die musikalische Umrahmung von
Veranstaltungen der Wehr und des Vereins sorgte. Mathias Denzin war wenige
Tage vor der Jahreshauptversammlung plötzlich verstorben.
2016 mehr Brände als
Hilfeleistungen
Christian Witte hatte
anschließend das Wort. Der stellvertretende Wehrleiter ließ in seinem
Bericht das vergangene Jahr Revue passieren. Witte berichtete, dass die
Egelner Brandschützer im vergangenen Jahr zu insgesamt 57 Einsätzen
gerufen wurden. Dabei waren seit vielen Jahren erstmals wieder die
Brandeinsätze in der Mehrzahl. 33 mal brannte es, 22 mal wurde Alarm wegen
technischer Hilfe ausgelöst, es gab zudem zwei Brandsicherheitswachen. Von den Bränden entfielen neun Einsätze auf
Wohnungsbrände, zwei Großbrände, vier Mittelbrände, vier
Fahrzeugbrände, 10 Kleinbrände und je ein Getreidefeldbrand und ein
Grasnarbenbrand sowie zwei sonstige Brandeinsätze.
Bei den Bränden gab es
mehrere Einsätze, die den Feuerwehrleuten nachhaltig im Gedächtnis
blieben: Bei einem Wohnungsbrand am 27. Februar 2016 konnte in einem
Mehrfamilienhaus an der Wasserburg ein Bewohner in letzter Sekunde durch die
Einsatzkräfte aus einem brennenden Raum gerettet werden. Ein Rauchmelder
hatte rechtzeitig Alarm geschlagen. Bei einem Wohnhausbrand in Wolmirsleben
wurde ein in Sanierung befindliches Objekt innerhalb kurzer Zeit ein Raub
der Flammen. Die Egelner Feuerwehr unterstützte die Löscharbeiten und die
Wasserversorgung und sorgte mit dafür, dass die Flammen nicht auf weitere
Gebäude übergriffen. Ebenfalls in Wolmirsleben brannten am 20. Mai 2016
ca. 6.000 Strohballen. Eine Riegelstellung wurde aufgebaut und verhinderte
hier ebenfalls eine weitere Ausdehnung des Großbrandes.
Hilfeleistungen:
Unfallrettung und Bergung aus Gewässer
Christian Witte berichtete
weiter über die technischen Hilfeleistungen im Jahr 2016. Unter den 22
Hilfeleistungen war beispielsweise ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem die
Feuerwehrleute eine Frau retten mussten, die in ihrem Unfallfahrzeug
kompliziert eingeklemmt war. Die Frau hatte zahlreiche Verletzungen
erlitten, ihre Rettung war äußerst anspruchsvoll. Sie bedankte sich Monate
später bei den Einsatzkräften. Über diese nette Geste freuten sich die
Egelner Feuerwehrleute sehr. In Erinnerung blieb auch ein Kanu-Unfall, der
sich auf der Bode ereignet hatte. Bei diesem nicht alltäglichen Einsatz
half die Feuerwehr Egeln bei der Betreuung von zwei verletzten Kanuten und
kümmerte sich um die Bergung des Bootes. Ein weiterer Hilfeleistungseinsatz
an einem Gewässer hatte es ebenfalls in sich: In Westeregeln war ein
Autofahrer in einen See gerast. Der Fahrer konnte sich retten. Das Auto
wurde durch die Wehren Egeln und Westeregeln in Zusammenarbeit mit einer
Tauchergruppe geborgen.
Weitere
Hilfeleistungseinsätze in 2016 waren drei Öffnungen von Türen für
Polizei und Rettungsdienst, weil sich hilflose Personen in ihren Wohnungen
aufhielten und nicht selbst öffnen konnten, drei Tragehilfen von Patienten
zusammen mit dem Rettungsdienst, je drei Ölspuren und Einsätze mit
auslaufenden Flüssigkeiten aus Fahrzeugen. Jeweils zwei Mal wurde die
Feuerwehr gerufen, weil Personen nach Verkehrsunfällen eingeklemmt waren,
Verkehrshindernisse, Gefahrenstellen oder Wasserschäden zu beseitigen
waren.
Einsatzreichster Monat Mai
2016
Der Monat mit den meisten
Einsätzen war im Jahr 2016 der Mai (9 Einsätze), gefolgt vom März (7),
Juli und September (je 7). Die meisten Einsätze gab es an Freitagen. 14 mal
wurde die Feuerwehr an einem Freitag gerufen. Wird die Tageszeit betrachtet,
so gab es die meisten Alarme an Nachmittag und am Abend zwischen 16-24
Uhr.
Aus- und Fortbildung
weiter auf hohem Niveau
Nicht nur bei den Einsätzen,
sondern auch für die ständige Aus- und Fortbildung investieren die
Feuerwehrleute viel Zeit. Gerade zu den Einsatz-Schwerpunkten wie
Wohnungsbränden und Verkehrsunfällen finden häufige Übungen statt, die
im Rahmen der Standortausbildung freitags von 19-21 Uhr durchgeführt
wurden. Zudem wurden durch die Feuerwehrleute auch im Jahr 2016 wieder
zahlreiche Lehrgänge absolviert, die im Feuerwehrtechnischen Zentrum in
Staßfurt und an der Landesfeuerwehrschule Heyrothsberge stattfanden.
Mit verschiedenen Feuerwehren
aus der Verbandsgemeinde wurden gemeinsame Ausbildungsdienste durchgeführt.
Innerhalb des Löschzuges 1 fanden mit den Wehren Etgersleben und Hakeborn
Ausbildungsdienste und gemeinsame Übungen zu den Themen
"Brandbekämpfung bei Wohnungsbränden" sowie
"Atemschutz" statt. Mit der Feuerwehr Unseburg wurden zwei
Ausbildungstage veranstaltet, bei denen die Menschenrettung nach
Verkehrsunfällen das Schwerpunktthema war.
Jugendfeuerwehr mit 17
Mitgliedern - mehr Mädchen als Jungen
Das die Jugendfeuerwehr eine
stabile Basis für die Nachwuchsarbeit der Egelner Feuerwehr bildet, konnte
Andreas Mosel berichten. Der Jugendfeuerwehrwart kann sich über 17
Mitglieder freuen, davon 7 männlich und 10 weiblich. Die
Jugendfeuerwehrleute hatten auch im Jahr 2016 zahlreiche Veranstaltungen und
Aktivitäten auf dem Dienstplan, die Andreas Mosel näher erläuterte:
Höhepunkte waren zwei Zeltlager, einmal vom Kreisfeuerwehrverband und
einmal auf Ebene der Verbandsgemeinde. Einen hervorragenden zweiten Platz
belegten die Egelner beim Kreissportfest in Bernburg in der Disziplin
"Löschangriff nass". Ein Berufsfeuerwehrtag mit
"echten" Einsätzen und einem 24-Stunden Wachalltag wie in einer
Berufsfeuerwehr wurde ebenfalls durchgeführt. Weitere Höhepunkte waren das
Kinderfest anlässlich des 1075-jährigen Jubiläums der Stadt Egeln sowie
die 150-Jahrfeier der Feuerwehr Egeln.
Bei den Ausbildungsdiensten
der Jugendfeuerwehr, die immer Freitagnachmittag abgehalten werden, standen
die unterschiedlichsten Themen auf dem Programm: Löschangriff in Theorie
und Praxis, technische Hilfe, Geräte der Feuerwehr und Erste Hilfe wurden
beispielsweise geübt. Bei Sport- und Spaßnachmittagen kamen Teambildung
und körperliche Aktivität nicht zu kurz. Es wurde unter anderem Volleyball
und Fußball gespielt.
Unterstützt wurde die Arbeit
der Jugendfeuerwehr durch die Verbandsgemeinde Egelner Mulde sowie den
Verein zur Förderung des Brandschutzes in der Stadt Egeln e.V. zusammen mit
zahlreichen Sponsoren. Für dieses Engagement bedankte sich Andreas
Mosel herzlich.
Zudem gilt besonderer Dank
den Ausbildern und Betreuern, die die Jugendfeuerwehrarbeit im vergangenen
Jahr sehr aktiv unterstützt haben. Besonderen Dank sprach er seinem
Stellvertreter Andreas Wettin, der Wehrleitung der Feuerwehr Egeln, Dieter
Nitschwetz, René Zeckert, Michael Witte, Petra Schnaak, Sabine Wettin und
Nadine Mosel aus.
Kinderfeuerwehr
"Kleine Löschmeister": Mit Spiel und Spaß an die Feuerwehr
heranführen
Viel Positives hatte auch
Jenny Kasten, die Leiterin der Egelner Kinderfeuerwehr zu berichten. Stolze
24 Mitglieder, je 12 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 12 Jahren,
zählt die jüngste Nachwuchsorganisation der Feuerwehr Egeln. Zu den
Themen, die bei den Kinderfeuerwehrdiensten behandelt wurden, zählten:
richtiges Verhalten im Winter bei gefrorenen Gewässern, Fahrzeuge und
Geräte der Feuerwehr, Wasserspiele, Notruf und Erste Hilfe,
Brandschutzerziehung, Experimente mit Wind und Wasser sowie natürlich
Spiele und Sport. Eine Schnipseljagd durch Egeln wurde veranstaltet. Einen
Überraschungsdienst gab es in Hakeborn, bei dem ein Kuhstall besucht und
erkundet wurde. Für Ostern und Weihnachten wurden zudem gemeinsam
Plätzchen gebacken und kleine Überraschungen gebastelt.
Natürlich gab es auch ein
Sommer-Zeltlager an der Egelner Feuerwache, bei dem gemeinsam mit den Eltern
ein Grillnachmittag veranstaltet wurde. Ein weiteres Zeltlager gab es in
Hakeborn, bei dem alle Kinderfeuerwehren der Verbandsgemeinde eingeladen
waren. Als Jahresabschluss fanden eine Weihnachtsfeier sowie ein Ausflug zum
Salzlandcenter Staßfurt statt, bei dem fleißig gebowlt wurde.
Jenny Kasten dankte der
Verbandsgemeinde, dem Landkreis und dem Förderverein der Feuerwehr Egeln
für die Unterstützung der Kinderfeuerwehrarbeit. Besonders hob sie hervor,
dass sie bei den geringen Zuwendungen von öffentlicher Seite froh ist,
durch den Förderverein der Feuerwehr Egeln immer wieder verlässliche
finanzielle Hilfe zu erhalten. Dankesworte richtete Jenny Kasten auch an
ihre Helfer und Betreuer Rita und Steve Kühne, Steffen Malucha, René
Zeckert, Dieter Nitschwetz, Petra Schnaak und Jacqueline Pörner.

Vertreter der Wehrleitung
der Feuerwehr Egeln hielt Rückschau auf das Jahr 2016: Christian Witte,
stellvertretender Ortswehrleiter; Edwin Zwintzscher, Ortswehrleiter; Jenny
Kasten, Leiterin der Kinderfeuerwehr und Andreas Mosel, Jugendfeuerwehrwart.
Grußworte: Dank an die
Egelner Feuerwehr
Das erste Grußwort hielt
Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr. Er freute sich, dass
Ortswehrleiter Edwin Zwintzscher nach langem Krankenstand wieder im Dienst
ist und dankte der Wehrleitung dafür, dass die Feuerwehr Egeln auch
während der Abwesenheit des Wehrleiters gut geführt wurde. Der gesamten
Wehr dankte er für die stete und verlässliche Einsatzbereitschaft. Stöhr
gab bekannt, dass er anlässlich der Feier zu seinem runden Geburtstag statt
Geschenken um Spenden für die Jugendarbeit der Feuerwehren in der
Verbandsgemeinde Spenden gebeten hatte und dabei rund 1.000 Euro zusammen
kamen. Zudem dankte er dem Förderverein der Feuerwehr Egeln für seine
hervorragende Arbeit, und bestätigte, dass gerade in Zeiten klammer
kommunaler Kassen der Förderverein sehr wertvolle Unterstützung für die
Arbeit der Egelner Feuerwehr leistet.
Der Egelner Bürgermeister
Reinhard Luckner dankte in seinem Grußwort den Kameradinnen und Kameraden
für die Unterstützung bei der Ausrichtung der Feierlichkeiten anlässlich
des Jubiläums "1075 Jahre Stadt Egeln". Auf seine Feuerwehr
konnte er sich dabei voll und ganz verlassen. Die Wehr stellte die
Brandsicherheitswachen bei den kulturellen Veranstaltungen und richtete
selbst ein großes Kinderfest aus.
Der
Verbandsgemeindewehrleiter Michael Kieler sprach in seinem Grußwort
ebenfalls seinen Dank aus für die gute Zusammenarbeit und betonte, dass
gerade die Arbeit der Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr in Egeln
hervorragend läuft.
Ingolf Schmidt, Vorsitzender
des Vereins zur Förderung des Brandschutzes in der Stadt Egeln e.V., dem
Förderverein der Feuerwehr Egeln, berichtete in seinem Grußwort von
steigenden Mitgliederzahlen im Verein. Knapp 80 Personen engagieren sich im
Verein und die Zahl der Förderer und Sponsoren nimmt ebenfalls zu, konnte
Schmidt stolz verkünden.
Es folgten weitere Grußworte
der Vertreter der Wehren aus dem Umland. Danach erfolgten die Ehrungen und
Beförderungen. Ortswehrleiter Edwin Zwintzscher beendete den offiziellen
Teil der Jahreshauptversammlung anschließend mit dem Wunsch, dass alle
Feuerwehrleute immer gesund und heil von ihren Einsätzen und Diensten nach
Hause zurückkommen mögen.
Folgende Kameradinnen und
Kameraden erhielten Ehrungen und Beförderungen:
- 20-jähriges
Dienstjubiläum: Michael Witte, Matthias Kiesewetter, Petra Schnaak
- 30-jähriges
Dienstjubiläum: Mario Palme
-
50-jähriges
Dienstjubiläum: Dieter Nitschwetz, Lutz Paarmann
- Beförderung zum
Dienstgrad "Feuerwehrmann": Oliver Steinbrenner, Alexander
Gittler, Dustin Koch
- Beförderung zum
Dienstgrad "1. Hauptfeuerwehrmann bzw. -frau": Danny Freiberg,
Jenny Kasten, Matthias Kiesewetter, Nadine Mosel, Jacqueline Pörner,
Michael Witte
-
Beförderung
zur Löschmeisterin: Susanne Stolze
- Ernennung der Funktion
"Truppmann": Oliver Steinbrenner, Alexander Gittler, Dustin
Koch

Alle anwesenden geehrten
und beförderten Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Egeln haben sich
zum Gruppenfoto mit Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr (links), dem
Egelner Bürgermeister Reinhard Luckner (rechts) sowie Verbandsgemeindewehrleiter
Michael Kieler (2. von links) vor der Egelner Feuerwache eingefunden.