Die Feuerwehr Egeln führte am Samstag den 28. September 2024 ihre turnusgemäße Jahreshauptversammlung durch. Die Kameradinnen und Kameraden zogen dabei Bilanz des vergangenen Jahres. Zahlreiche Gäste aus der kommunalen Politik und der Feuerwehren der Egelner Mulde waren zu Gast, darunter Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr und Bürgermeister Reinhard Luckner.
Eröffnet wurde die Versammlung vom Ortswehrleiter Michael Rommel, der die Begrüßung vornahm und anschließend um eine Schweigeminute bat. Gedacht wurde der im vergangenen Jahr verstorbenen Feuerwehrleute.
In seinem anschließenden Bericht blickte Michael Rommel auf das erste Jahr seiner Amtszeit zurück. Mit den Feuerwehren der Verbandsgemeinde gab es eine intensive Zusammenarbeit, die sich bei der gemeinsamen Bewältigung mehrerer großer Einsätze auszahlte. Lobend hob er das Engagement der Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Egeln hervor, die sich gewissenhaft um die regelmäßige Pflege der Fahrzeuge und Ausrüstung kümmern.
Eine zentrale Aufgabe sieht Michael Rommel weiterhin in der Gewinnung neuer Mitglieder. Dabei soll auf die Bevölkerung zugegangen werden, um Werbung für das Ehrenamt Freiwillige Feuerwehr zu betreiben.
Seinen Dank richtete der Ortswehrleiter an alle aktiven Einsatzkräfte, die für die Bewältigung der Einsätze Tag und Nacht bereitstehen. Besonders dankte er seinem Stellvertreter Patrick Drebenstedt für die stetige Unterstützung mit Rat und Tat. Ebenfalls gelobt wurde die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und der Verbandsgemeinde. Seinen Dank richtete Michael Rommel zudem an den Förderverein der Feuerwehr Egeln, bei dem sich viele Sponsoren unserer Wehr engagieren. Deren finanzielle und materielle Unterstützung hilft der Feuerwehr Egeln sehr bei der Umsetzung von Projekten, für die von kommunaler Seite keine oder nur geringfügige Mittel zur Verfügung gestellt werden können.
Die Wehrleitung zieht mit den Bürgermeistern Michael Stöhr und Reinhard Luckner Bilanz.
Einsatz und Dienstgeschehen 2023
Im Anschluss an die Ansprache des Ortswehrleiters hielt sein Stellvertreter Patrick Drebenstedt eine umfassende Rückschau auf das Dienstjahr 2023. Insgesamt gab es 72 Alarmierungen zu Einsätzen, darunter 11 Brandeinsätze, die sich wie folgt zusammensetzten:
- 1x Großbrand
- 1x Mittelbrand
- 6 x Kleinbrand
- 1 x Flächenbrand
- 2 x Wohnungsbrand
61 Technische Hilfeleistungseinsätze waren zu bewältigen, darunter:
- 5 x Person öffnet nicht / Person in Notlage
- 5 x Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person
- 51 x sonstige Technische Hilfeleistungen wie Sturmschäden, auslaufende Betriebsstoffe.
Neben dem eigenen Ausrückebereich in der Egelner Mulde wurde die Feuerwehr Egeln auch zu überörtlichen Einsätzen nach Schneidlingen, Kroppenstedt und Groß Germersleben alarmiert. Die Feuerwehr Egeln wurde dabei unter anderem zu einem Wohnhausbrand (Einfamilienhaus) in Groß Germersleben gerufen. Aufgrund von Straßensperrungen durch Bauarbeiten an Bahnübergängen, wurden die Feuerwehren der Egelner Mulde bei Einsätzen in diesen Ortslagen des Bördekreises mit alarmiert, da die örtlich zuständigen Feuerwehren wegen der baustellenbedingten weiträumigen Umleitungen deutlich längere Anfahrtswege in Kauf nehmen mussten.
Leider gab es im Einsatzjahr 2023 zwei Einsätze, bei denen verunfallten Personen nicht mehr geholfen werden konnte. Bei einem weiteren Einsatz musste eine Person aufwändig mit hydraulischen Rettungsgeräten aus dem Unfallfahrzeug befreit werden. Hier zeigte sich, dass die gemeinsamen Ausbildungseinheiten der Unseburger und Egelner Feuerwehrleute für die reibungslose Abarbeitung der Einsätze sehr wertvoll sind. Solche Rettungseinsätze gehen auch an den Einsatzkräften nicht spurlos vorüber. Dabei zeigt sich einmal mehr, wie viel Respekt und Anerkennung den ehrenamtlich tätigen Kameradinnen und Kameraden gebührt, denn sie opfern ihre Freizeit für das Wohl der Allgemeinheit.
Im Durchschnitt rückte die Feuerwehr Egeln zu 6 Einsätzen im Monat aus. Mit 20 Einsätzen war der Monat Juni der einsatzreichste und mit 4 Einsätzen waren der Januar und der September die ruhigsten Monate. Die Gesamtzeit aller Einsätze des Jahres belief sich auf rund 100 Stunden. Im Durchschnitt waren 12 Kameraden und Kameradinnen vor 16 Uhr, sowie 20 Kräfte nach 16 Uhr an den Einsätzen beteiligt. Besonders lobenswert ist zu erwähnen, dass 7 Kameraden bei mehr als 50 der 72 Einsätze dabei waren.
Aus- und Fortbildung 2023
Die Standortausbildung der Feuerwehr Egeln findet jeden Freitag in der Zeit von 19:00 bis 21:00 Uhr statt. Im Jahr 2023 wurden 45 Ausbildungsabende und eine Einsatzübung im Löschzug 1 der Verbandsgemeinde durchgeführt. Die in die Ausbildung investierte Zeit belief sich auf rund 100 Stunden. Diese Ausbildungszeit ist die Grundlage für die Kameraden, die gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift eine Mindestzahl von 40 Stunden Ausbildung am Standort erreichen müssen.
Zudem werden regelmäßig Lehrgänge und Fortbildungen auf Kreis- und Landesebene besucht. Diese setzten sich wie folgt zusammen:
- 1 x Lehrgang Truppmann Teil 1
- 1 x Lehrgang Truppführer
- 2 x Lehrgang Technische Hilfeleistung
- 1 x Lehrgang Maschinist für Löschfahrzeuge
- 1 x Lehrgang Zugführer
- 1 x Lehrgang Gerätewart
- 2 x Fortbildung Einsatzrecht
- 2 x Fortbildung Atemschutznotfalltraining
2023 wurde zudem ein Ausbildungstag zum Thema Umgang mit der Motorsäge durchgeführt. Der Tag startete mit einem kurzen Theorieblock, anschließend ging es für die Feuerwehrleute für die praktische Ausbildung in den Wald. An verschiedenen Stationen hatten die Ausbilder unterschiedliche Einsatzszenarien vorbereitet, welche Schritt für Schritt abgearbeitet wurden. Die Arbeitsergebnisse wurden im Anschluss ausführlich besprochen. Die Ausbildung war für alle Feuerwehrleute sehr lehrreich und hat gezeigt, dass es sehr wichtig ist, den richtigen Umgang mit der Motorsäge immer wieder realitätsnah zu trainieren.
Für die Zukunft der Ausbildung in der Feuerwehr Egeln wünscht sich Patrick Drebenstedt, dass weiterhin eine weiterhin professionelle Ausbildung stattfindet und die Dienstabende gut besucht sind. Neben einem hohen Lernerfolg soll der Spaß an der Ausbildung nicht zu kurz kommen.
Digitalisierung hat Einzug gehalten
Besonders erwähnte der stellvertretende Ortswehrleiter, dass seit dem letzten Jahr die Digitalisierung die Arbeit der Feuerwehr Egeln erleichtert hat. So wurden neben der zusätzlichen Alarmierung per Smartphone-App auch ein Einsatz-Tablet sowie ein Alarm-Monitor angeschafft. Die Vorteile der digitalen Helfer liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf bzw. in der Hand: Nach dem Alarm wird sofort der genaue Weg zur Einsatzadresse angezeigt, eine Navigationsfunktion soll die Einsatzkräfte auf dem kürzesten Wege dorthin lotsen. Am Einsatzort werden wichtige Informationen wie die Wasserentnahmestellen oder Hinweise zur Schwerpunktobjekten mit besonderen Gefahren digital angezeigt. Zudem können Rettungsdatenblätter von verunfallten Fahrzeugen direkt an der Einsatzstelle heruntergeladen werden. Die Datenblätter helfen dabei, Verletzte schnell und ohne zusätzliche Gefährdungen aus einem Unfallauto zu retten. Des Weiteren können Führungsmaßnahmen wie die Abschnittsbildung und Dokumentation bei größeren Einsatzlagen mit den Tablets wesentlich einfacher durchgeführt werden. Für diese Umsetzung gilt der Dank der Verwaltung und auch dem Förderverein, dieser unterstützte finanziell bei der Beschaffung des Alarm Monitors.
Als Fazit zog der stellvertretende Ortswehrleiter, dass die Ortsfeuerwehr Egeln auf eine leistungsfähige, gut ausgebildete Truppe mit Stolz blicken kann. Diese ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Egeln und in den umliegenden Orten. Für die Zukunft der Feuerwehren in der Egelner Mulde wünscht sich Patrick Drebenstedt, dass es eine Umsetzung der angestrebten Aufwandsentschädigung für Atemschutzgeräteträger gibt. Zudem mahnte er mehr Unterstützung bei der Pflege vom Feuerwehrgerätehaus durch gestelltes Reinigungspersonal an. Für die Entlastung der ehrenamtlichen Kräfte sollte es einen hauptamtlichen Gerätewart für die Wehren in der Verbandsgemeinde geben. Als letzten und wichtigsten Wunsch resümierte Patrick Drebenstedt, dass alle Feuerwehrleute immer gesund von den Einsätzen nach Hause kommen mögen und sie das notwendige nötige Verständnis für die Arbeit in der Feuerwehr in der Bevölkerung sowie im beruflichen und privaten Umfeld erfahren.
Jugendwart berichtet über Arbeit der Jugendfeuerwehr
Im Anschluss gab Andreas Wettin den Bericht über die Arbeit der Jugendfeuerwehr ab. Vanessa Strycki wird frischgebackene Jugendfeuerwehrwartin der Feuerwehr Egeln und löst den langjährigen Jugendfeuerwehrwart Andreas Wettin ab, der diese Funktion 11 Jahre lang bekleidet hat. Die offizielle Berufung zur Jugendfeuerwehrwartin erfolgte für Vanessa Strycki noch am Abend im offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung. Dieter Nitschwetz wird ihr weiterhin als stellvertretender Jugendwart zur Seite stehen.
Die Egelner Jugendfeuerwehr zählt aktuell 12 Mitglieder, davon 7 Mädchen und 5 Jungen. In seinem Bericht ging der Jugendwart auf die vielfältigen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr Egeln im vergangenen Jahr ein. Dazu gehörten ein Zeltlager in Güsten, eine Schlauchbootfahrt auf der Bode und die Begleitung des Egelner Sankt Martin Umzuges. Bei den regelmäßigen Dienstnachmittag wurde zu verschiedenen Feuerwehrthemen wie Löschangriff und technische Hilfe geübt und trainiert. Aber auch die Sport-, Spiel- und Spaßnachmittage kamen nicht zu kurz. Die Zusammenarbeit der Jugend- mit der Kinderfeuerwehr wurde zudem weiter ausgebaut, um den Übergang für die Kinder zwischen der einen und der anderen Gruppe zu erleichtern.
Abschließend dankte Andreas Wettin der Verbandsgemeinde Egelner Mulde, dem Förderverein der Feuerwehr Egeln und der Wehrleitung für die Unterstützung der Jugendfeuerwehrarbeit im vergangenen Jahr. Dankesworte richtete der Jugendwart abschließend an Kameradinnen und Kameraden, die ihm bei den Diensten der Jugendfeuerwehr helfend zur Seite stehen.
Egelner Kinderfeuerwehr “Kleine Löschmeister” begeistert die Jüngsten
Über die Egelner Kinderfeuerwehr „Kleine Löschmeister“ berichtete deren Leiterin Jenny Kasten. Im Jahr 2023 traf sich die Gruppe 21 Mal zu Diensten und verschiedenen Veranstaltungen. Dabei ging es zum Beispiel um das richtige Verhalten im Winter und die Eisrettung, Feuerwehrfahrzeuge- und Gerätekunde, Wasserspiele und kleine Experimente, gemeinsame Funkübungen mit der Jugendfeuerwehr und die Brandschutzerziehung. Spiel und Spaß kamen auch nicht zu kurz, in der Vorweihnachtszeit wurde zudem gebacken und gebastelt. Ein Highlight war das Nistkästen bauen und bemalen. Danach wurden die Kästen mit Hilfe der Egelner Drehleiter in Bäumen befestigt.
Viele Aktivitäten und Ausflüge wurden in der Kinderfeuerwehr durchgeführt, darunter ein Zeltlager hinter der Feuerwache, der Besuch einer Alpakafarm in Burg, Ausflüge zum Abenteuer-Spielplatz in Neu Königsaue und zum Tierpark Bernburg. Als Aktion zum gemeinsamen Jahresabschluss der Kinderfeuerwehr und der Jugendfeuerwehr wurde das Spielhaus in Halberstadt besucht.
Jenny Kasten berichtete zur Mitgliederstatistik, dass die Kinderfeuerwehr 13 Mitglieder hat, davon 7 Mädchen und 6 Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die Gruppe freut sich immer über neue Mitglieder, Kinder ab 6 Jahren sind herzlich Willkommen. Für Kinder unter 6 Jahren wird eine Teilnahme in Begleitung eines Elternteils angeboten.
Für dieses Jahr ist ein interessanter Jahresabschluss geplant, der einen Ausbildungsdienst der Kinder mit der Einsatzabteilung beinhaltet. Danach dürfen die Kids im Aufenthaltsraum der Feuerwehr übernachten.
Zur Weihnachtszeit wird zudem wieder fleißig gebastelt und gebacken.
Jenny Kasten bedankte sich in ihrem Bericht zum Schluss für die Unterstützung durch die Verbandsgemeinde Egelner Mulde und die Sponsoren der Jugendfeuerwehr. Ihr besonderer Dank galt zudem dem Förderverein der Egelner Feuerwehr. Auch auf die Hilfe ihrer Kameradinnen und Kameraden bei Diensten und Ausflügen konnte sich die Kinderfeuerwehrleiterin immer wieder verlassen, darunter Vanessa Strycki, Dieter Nitschwetz, René Zeckert, Steffen Malucha, Patrick Drebenstedt und Michael Rommel. Ebenfalls konnte die Kinderfeuerwehr immer wieder auf die Unterstützung der Feuerwehr Etgersleben zählen. Es war nie ein Problem, sich das dortige Mannschaftstransportfahrzeug für Ausflüge oder Ausbildungen auszuleihen.
Berufungen und Ehrungen
Im Anschluss an den Berichtsteil folgten die Ehrungen, Beförderungen und Berufungen:
- Andreas Wettin wurde als Jugendwart verabschiedet. Er hatte sich 11 Jahre um den Nachwuchs der Feuerwehr Egeln gekümmert.
- Günther Waldhelm zum Brandmeister ehrenhalber aufgrund des Wechsels in die Alters- und Ehrenabteilung befördert.
Beförderungen
Name | Beförderung zum |
Andreas Nitschwetz | Brandmeister |
Günther Waldhelm | Brandmeister |
Ehrungen
Name | Ehrung |
Michael Theile | 30 Jahre |
Berufungen
Name | Berufung |
Michael Theile | Zugführer |
Andreas Nitschwetz | Zugführer |
Vanessa Strycki | Jugendwartin |
Das Bild zeigt die geehrten und beförderten Kameradinnen und Kameraden.
Gruß- und Dankesworte
Es folgten die Grußworte. Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr und der Egelner Bürgermeister Reinhard Luckner dankten im Namen der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltung für das Engagement und die Einsatzbereitschaft der Egelner Feuerwehrleute. Beide zollten der geleisteten Arbeit hohen Respekt. Dustin Koch sprach im Namen des Fördervereins der Egelner ein Grußwort und dankte den Sponsoren und Mitgliedern des Vereins für ihre Unterstützung. Verbandsgemeindewehrleiter Michael Kieler und die Vertreter der Delegationen der angereisten Feuerwehren aus der Egelner Mulde sprachen in ihren Grußworten den Egelner Feuerwehrkameradinnen und -kameraden Dank für die gute Zusammenarbeit aus.
Ortswehrleiter Michael Rommel beendete anschließend den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung. Zum Ausklang des Abends gab es ein Buffet zur Stärkung und angenehme Gespräche beim gemütlichen Beisammensein. Zur Sicherstellung der Alarmbereitschaft hielt sich wie immer an solchen Veranstaltungsabenden eine Einsatzgruppe zur Verfügung.